Verband für Sicherheit in der Wirtschaft Norddeutschland e.V. (VSWN) – 2010
Autoren: Maxim Worcester, Wolfgang Reineke, Dr. Frank Kostelnik, Walter Jertz, Bernd Oliver Bühler, Andreas Berg (u.a.)

Ausgangslage „Deutsche Wirtschaft prescht in Europa voran.“ – so war es im Wirtschaftsteil der Frankfurter Allgemeine Zeitung am 14. August zu lesen. Das extrem starke Wachstum der deutschen Wirtschaft hat unter Fachleuten in ganz Europa für Erstaunen gesorgt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stieg im zweiten Quartal 2010 das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal um 2,2 %. Experten halten es für möglich, dass im Jahr 2010 sogar ein Wirtschaftswachstum von 3,4 bis 3,7 % erzielt wird. Dieser erstaunliche Aufschwung wird hauptsächlich durch den starken Export von Investitionsgütern nach China und Indien getragen. In der ersten Jahreshälfte steigerte die exportierende Wirtschaft ihren Umsatz um 18,2 % auf 458,4 Mrd. €. Dass Deutschland stark vom Export abhänge, mache sich jetzt bezahlt, so der Head of Macro Research der Allianz SE, Dr. Rolf Schneider.

Deutschland zählt zu den höchst entwickelten Industrienationen der Erde und ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von 3.352,7 Mrd. € im Jahr 2009 nach den USA, Japan und China die viertgrößte Volkswirtschaft. Deutschland war von 2003 bis 2008 sechs Mal in Folge Exportweltmeister; wurde aber im Krisenjahr 2009 wegen des Rückgangs des Exports um 22,5 %, von der Volksrepublik China auf den zweiten Platz verwiesen. Im Jahr 2009 wurden aus Deutschland Waren im Wert von 1,12 Mrd. US-$ exportiert (also immer noch 1,15 % mehr als im Jahr 2006), dies entspricht einem Anteil des Exports am Bruttoinlandsprodukt von erstaunlichen 33,3 %. Motor des Außenhandels ist vor allem die Industrie mit einem Anteil von 84 % (2004) an den Gesamtausfuhren.

Die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sichert neben dem Wohlstand weiter Schichten auch ein hohes Maß an sozialem Frieden, der sich in der sehr geringen Anzahl von Arbeitskämpfen widerspiegelt. Im Durchschnitt des Zeitraums von 1990 bis 2002 wurden in Deutschland nur 12 Tage je 1.000 Arbeitstage gestreikt, was erheblich unter dem Durchschnitt innerhalb der EU von 84 Streiktagen je 1.000 Arbeitstagen liegt. In den entwickelten Industrienationen wird nur in der Schweiz und in Japan weniger gestreikt.

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