Die Enthüllungen von Wikileaks zeigen, wie verwundbar Staaten und Unternehmen durch das Internet geworden sind. Dabei ist Datenspionage nur der Anfang. Im Zeitalter digitaler Kriege lassen sich Wasserversorgung, Handynetze und sogar Kraftwerke über das Netz lahmlegen. Deutschland ist erschreckend schlecht geschützt.

Wirtschaftswoche – 07.12.2010
Von Thomas Kuhn, Matthias Kamp, Florian Willershausen und Jürgen Berke

So also sieht ein Staatsfeind Nummer eins aus: blond, leicht gerötete Wangen und das Lächeln eines Buben. Der 23-jährige US-Obergefreite Bradley Manning hat gerade die ganze Welt in Aufregung versetzt. Er erleichterte US-Behörden um Abertausende brisante Depeschen, die Botschaften in aller Welt an das State Department in Washington geschickt hatten. Jetzt kann jeder auf der Internet-Seite der Organisation Wikileaks nachlesen, was die USA über Spitzenpolitiker in aller Welt denken.

Der diplomatische Scherbenhaufen ist das Ergebnis eines einzigen virtuellen Anschlags im fernen Irak. Während seines Einsatzes nutzte Manning Sicherheitslücken in einem speziellen, von den Geheimdiensten überwachten Regierungsnetz und zapfte den Datenaustausch zwischen dem Verteidigungs- und dem Außenministerium an. Der begabte Computerexperte kopierte die Daten auf eine CD und schickte sie an Wikileaks.

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